Teil 4 - Dubrovnik, Kroatien - Tag 1
Teil 4 - Dubrovnik, Tag 1
Den Vormittag dieses Tages hatten wir zur freien Verfügung, da wir erst gegen 13:00 Uhr in Dubrovnik anlegen sollten. Das schöne Wetter versüßte uns wiederum ein Frühstück auf dem Außendeck, davor hatten wir noch Zeit für das Fitnessstudio und danach für ein kleines Mittagessen.
Das Einlaufen verzögerte sich um ein paar Minuten, denn wir mussten warten, bis die Costa Deliziosa Platz für uns gemacht hatte.
Bei den Vorbereitungen für diese Reise hatten wir einen lokalen Touranbieter gefunden (www.dubrovnikshoretours.net) und uns über CruiseCritic mit einem Paar aus England und einem Paar aus Australien zu einer Halbtagestour zusammengetan. Wir trafen uns daher in der Lobby des Schiffs mit unseren Mitfahrern und machten uns anschließend gemeinsam auf den Weg.
An der Pier wurden wir von unserem Tourguide Josko begrüßt. Anhand eines Schilds mit unserem Namen konnten wir ihn leicht finden. Er führte uns zu einem komfortablen Van, der ausreichend Platz für uns alle bot.
Während er sich uns vorstellte und schon ein wenig über die Gegend erzählte, fuhren wir auf den Berg Srd, von dem aus wir einen tollen Ausblick auf die Altstadt von Dubrovnik genießen konnten.
Von Dubrovnik aus fährt auch eine Seilbahn zu einem Aussichtspunkt auf den 412 m hohen Hausberg und man kann die Überreste einer Befestigung aus den Tagen der Napoleonischen Kriege sehen.
Der Ausblick auf Dubrovnik, die Adria und die vorgelagerte Insel Lokrum war begeisternd. Während wir ihn in genossen, erklärte uns Josko noch einiges zu Geschichte und Geographie der Umgebung.
Anschließend ging es weiter in den kleinen, etwa 25 Minuten von Dubrovnik entfernten Ort Cavtat. Der kleine Ort ist eines der beliebtesten Touristenziele der Umgebung. Nicht nur die Tatsache, dass er über eine eigene Zollanlegestelle verfügt, sondern sicher auch seine malerische Schönheit machen ihn auch für den Jetset mit seinen Yachten zu einem beliebten Ziel. Bereits bei der Anfahrt hatten wir vor der Küste die riesige Yacht „Eclipse“ des Milliardärs Abramovich vor Anker gesehen. Ein Besuch hier ist anscheinend keine Seltenheit für ihn.
Unser Guide führte uns zunächst zu der kleinen Kirche "Our Lady of the Snow", einem Renaissance-Meisterwerk aus dem 15. Jahrhundert.
Auf dem Rückweg entlang der Uferpromenade erklärte uns Josko auch hier allerlei Wissenswertes von der langen Geschichte des Ortes, der schon als Epidaurus in der griechischen Antike und Epidaurum während der Römerzeit in Erscheinung getreten war. Anschließend hatten wir dann Zeit, uns alleine umzusehen, ein Eis zu essen oder einfach nur ein paar Fotos des Ortes zu schießen. Kleine Seitenstraßen, einladende Cafés, eine Bucht mit kristallklarem Wasser und grüne Gärten – Motive gab es genug.
Nach vielen gesammelten Eindrücken und natürlich ebenso vielen Fotos auf dem Kamerachip ging unsere Fahrt wieder zurück nach Dubrovnik. Dort stellte Josko den Wagen in ein Parkhaus und wir liefen durch kleine Gassen zum Platz vor dem Haupttor zur Altstadt.
Von dort aus hatten wir einen Blick auf die mächtige Stadtmauer und die vorgelagerte Festung Lovrijenac.
Dann betraten wir durch das „Pile-Tor“, das Haupttor der Stadt, die Altstadt Dubrovniks.
Wie so oft bei diesen alten Städten, war es auch hier so, als ob man durch das Tor eine andere Welt betritt, bzw. in der Zeit zurück versetzt wird. Positiv überrascht waren wir darüber, dass die Altstadt zwar gut besucht war und die kleinen Restaurants und Läden sich über geschäftiges Treiben freuen konnten, die oft beschriebene Überfüllung allerdings nicht zu spüren war.
Josko streifte mit uns durch die Gassen und bog hier und da immer mal ab, um uns kleine Kuriositäten zu zeigen und mit den dazugehörigen Anekdoten zu erklären.
Einige andere Attraktionen fanden wir jedoch auch ganz alleine…
Am Ende der Gassen trafen wir auf den Gundulic-Platz, benannt nach dem Dichter Ivan Gundulic, der 1589 in Dubrovnik geboren wurde und einige wichtige Ämter in der damaligen Zeit inne hatte.
Kurz dahinter erreichten wir Dubvrovniks Kathedrale. Der Sage nach geht ihre Entstehung auf die Rückkehr von Richard Löwenherz vom dritten Kreuzzug im Jahr 1192 zurück. Auf der Fahrt durch die Adria habe er Schiffbruch erlitten und sei nur mit knapper Not zur Insel Lokrum vor Dubrovnik gelangt. Zum Dank für die Rettung habe er den Bau der Kathedrale finanziert.
Neben der Kathedrale bildet der Rektorenpalast die östliche Grenze der Altstadt und trennt sie vom dahinter liegenden alten Hafen.
Hier verließen wir die Stadtmauer und gingen an den drei markanten Bögen des Arsenals vorüber. Wo früher in der Zeit der Republik Dubrovnik (Republik Ragusa, 14. bis Anfang 19. Jh.) die Galeeren der Stadt gebaut und gewartet wurden, befindet sich heute ein schönes Restaurant.
Hinter dem Arsenal gingen wir durch ein Tor wieder zurück in die ummauerte Altstadt und bogen direkt dahinter rechts ab.
Hier kamen wir an einem Treppenaufgang vorüber, dessen kunstvoll gestaltete Balustrade im unteren Teil zugemauert war. Josko erklärte uns, dass man so in der damaligen Zeit die entblößten Fersen der Damen verdecken wollte, wenn diese die Treppe hinauf gingen. Fans der Serie Game of Thrones wird die Treppe bekannt vorkommen, denn die Altstadt von Dubrovnik diente der Serie als Drehort und Kulisse für die Hauptstadt „Königsmund“.
Am Ende der Gasse verließen wir durch das Ploce-Tor wieder die Stadtmauern und Josko zeigte uns vor der Revelin-Festung einen kleinen Platz, von dem aus wir einen hervorragendem Ausblick auf den alten Hafen hatten, der im Abendlicht unter uns lag.
Nach diesem schönen Moment hatte unser Guide noch einen letzten Punkt, den er uns gerne zeigen wollte. Dazu gingen wir wieder zurück durch das Tor in die Altstadt und beim Glockenturm in den Sponza Palast, der einst kulturelles Zentrum der Republik Dubrovnik war. Heute dient er als Archiv der Stadt und Museum.
Im Erdgeschoss des Palastes befindet sich ein Raum, der dem Gedenken an die Belagerung Dubrovniks (1991-1992) und den dabei gefallenen Verteidigern der Stadt gewidmet ist. Fotos an den Wänden erzählen die Geschichten der Verstorbenen und zeigen Teile der Stadt in Brand oder zerstört, die wir heute zum Glück in Frieden durchlaufen konnten.
Vor dem Palast gab uns Josko wiederum Zeit für uns selbst und erklärte uns noch einmal, wo er uns um eine vereinbarte Zeit wieder einsammeln würde. Wer wollte, hatte auch die Möglichkeit, in Dubrovnik zu bleiben und dann auf eigene Faust wieder zum Schiff zu fahren.
Wir hatten zwar auch erst überlegt, den Abend in Dubrovnik zu verbringen, aber letztendlich hatte die Aussicht auf ein Abendessen im Blu gewonnen. Daher folgten wir der Hauptgasse Placa, die die direkte Verbindung zwischen dem Tor im Osten und dem Pile-Tor im Westen darstellt, und genossen die Abendstimmung, die langsam eintrat.
Ganz in der Nähe des Platzes vor dem Pile-Tor holte uns Josko um die vereinbarte Zeit vor dem nicht zu verfehlenden und stimmungsvoll beleuchteten Hotel Hilton Imperial ab.
Er brachte uns zurück zum Schiff und erklärte uns dabei noch, wie wir am kommenden Tag auf eigene Faust am besten wieder zur Altstadt kommen könnten. Das kam uns ganz gelegen, denn wir hatten mit Judith und Stuart, dem Paar aus England, beschlossen, am nächsten Morgen recht früh noch einmal zurück zu fahren.
Am Schiff angekommen verabschiedeten wir uns von Josko und bedankten uns dabei für seine hervorragende Führung.
Wieder einmal ein gelungener Tag mit vielen neuen Eindrücken.
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