Teil 4 - Mykonos
Mykonos
Bereits am Morgen konnten wir uns auf der Heckterrasse des Ocean View Cafes während unseres Frühstücks am schönen Anblick von Mykonos erfreuen.
Leser unserer Reiseberichte wissen bereits, dass wir besonders diese Momente in aller Ruhe auskosten. Wo es möglich ist, genießen wir bereits beim Frühstück die frische Luft, die Sonne und den Ausblick. Zugunsten der morgendlichen Mahlzeit unter freiem Himmel verzichten wir dafür auch gerne auf die Möglichkeit, im BLU das ansonsten hervorragende Frühstücksangebot für Aqua-Class Gäste zu nutzen. Gerade an diesem Tag war es wieder traumhaft - das Wetter war sonnig und die See sehr ruhig. Für die Gäste der ersten Tenderboote, denen wir beim Essen zuschauten, gestaltete dies die kurze Überfahrt sehr angenehm.
Um den ersten Ansturm unserer reiselustigen Mitfahrer zu umgehen, ließen wir uns viel Zeit. Es war bereits unser zweiter Besuch auf Mykonos und wir wussten daher, dass keine Eile nötig war. Mykonos ist für uns ein Ort, dessen Schönheit man ohne einen gebuchten Ausflug in aller Ruhe auf eigene Faust erleben kann. Die Liegezeit reicht dazu locker aus, so dass man nicht gezwungen ist, den Tag früh zu beginnen.
Mykonos Stadt (Chora), zu erkunden ist zudem sehr einfach. Falls man das Schiff mit den Massen am frühen Morgen verlässt, folgt man lediglich der Prozession der Besucher, die letztendlich alle das gleiche Ziel haben. Hat man sich, wie wir, etwas Zeit gelassen und daher die erste Welle der entdeckungsfreudigen Mitreisenden vermieden, ist es ebenfalls recht leicht. Man hält sich nach der Ankunft mit dem Tenderboot erst einmal rechts.
Schnell trifft man so auf die ersten charmanten Merkmale der hiesigen Bauten. Ob alt oder neu, ob gut gepflegt oder eher etwas vernachlässigt, ein farbiges Element ist immer dabei.
Auf diesem Wege erreicht man rasch eine der beiden am häufigsten fotografierten Sehenswürdigkeiten von Mykonos – die Paraportiani Kirche. Sie ist die bekannteste von ca. 400 Kirchen auf der kleinen Insel. Eigentlich sind es 5 ineinander verwachsene und verschachtelte Kapellen. Durch die teilweise organische und verschmolzene Form des Gesamtkomplexes sind sie einzeln jedoch kaum wahrnehmbar.
Ein wenig würde das strahlend weiße Gebäude aussehen wie ein gestrandeter Eisberg, wären da nicht die kleinen Glockenbögen und Kreuze auf den Dächern. Beim Anblick dieses ungewöhnlichen Ortes, der sich auch heute so blendend vor dem blauen Himmel und der azurblauen See abhob, kann man leicht verstehen, warum das Bild so viele Postkarten schmückt.
Von der Kirche aus führen die engen Gassen, auf denen man an mancher Stelle nicht einmal nebeneinander gehen kann, in Richtung des Viertels Alefkandra – auch als „Klein Venedig“ bezeichnet. Die breiten Fugen zwischen den großen Pflastersteinen der Wege sind weiß gestrichen, die ebenfalls strahlend weißen Fassaden der Häuser durch farbige Anbauten reichlich verziert. Türen, Fenster, Balkone und Treppengeländer sind in kräftigen Farben gestrichen. In jedem Winkel der verschlungenen Gassen findet man Geschäfte mit bunten Waren im Überfluss, die diese farbenfrohe Märchenwelt weiter dekorieren. Irgendwie kommt man sich als Besucher vor wie eine kleine Ameise, die auf einer reich gefüllten Farbpalette krabbelt. Wir waren auch bei unserem zweiten Besuch in dieser Postkartenidylle verzaubert.
Folgt man den Gassen weiter, erreicht man kurz darauf die kleinen Restaurants und Cafes entlang des Ufers unterhalb des Windmühlenhügels, die das Viertel „Klein Venedig“ prägen. Für gewöhnlich hat man hier gute Chancen, auf den Pelikan „Pedros“ zu treffen. An jenem Tage hatte Pedros jedoch offenbar dienstfrei.
Über dem Viertel thronen unübersehbar die Kato Mili - fünf noch gut erhaltene Windmühlen. Sie künden noch von einer Zeit, als das Getreide der gesamten Insel hierher zum Mahlen gebracht wurde. Heute werden Besucher für den Anstieg auf den Hügel mit einem herrlichen Panoramablick auf Klein Venedig, Chora und den Hafen belohnt. Zu verdanken ist dieser freie Blick dem einstigen Verbot, hier Häuser zu errichten, damit der Wind zu den Mühlen nicht beeinträchtigt werden konnte.
Wie auch im letzten Jahr folgten wir der Straße, auf der sich die Farbenpracht des Ortes fortsetzte, an den Windmühlen vorbei.
Wir wussten, dass man auf diesem Wege hinter einer Biegung auf das Yummy-Cafe stößt, in dem wir uns auch bei unserem letzten Besuch Pause gemacht hatten. Hier genossen wir auch dieses Mal eine erfrischende hausgemachte Lemonade und einen leckeren Cappuccino, während wir amüsiert dem Treiben auf dem Balkon eines Nachbarhauses zusahen, auf dem zwei tierische Bewohner miteinander Katz und Maus, oder besser gesagt Hund und Katz spielten.
Erfrischt und gestärkt machten wir uns dazu auf, in das Herz des Ortes einzutauchen. Ohne viele Worte möchten wir Euch nun dazu einladen, mit uns durch diese bunte Welt der Gassen, Läden und kleinen Plätze zu schlendern, in der es an jeder Ecke etwas anderes zu entdecken gab.
An irgendeiner Ecke bogen wir dieses Mal anders ab, als bei unserem letzten Aufenthalt. Dadurch erlebten wir wieder einen für uns neuen Teil des farbenfrohen Labyrinths. In diesem Gewirr der verschlungenen Gassen muss man eigentlich auch keinen Plan und Ziel haben. Am Schönsten ist es, sich einfach treiben zu lassen und den Anblick der Sträßchen, Galerien, bunten Waren, Restaurants und Cafes einfach nur zu genießen.
Keine Angst - irgendwann kommt man automatisch aus dem Wirrwarr heraus und trifft wieder auf die Bucht am Hafen. Man kann sich also kaum verlaufen…
In einer Ecke der Hafenpromenade hatten wir im letzten Jahr eine kleine Bar entlang einer Treppe entdeckt und noch immer eine schöne Erinnerung an unseren Aufenthalt dort. An diese Erinnerungen wollten wir anknüpfen und auch heute die Bar besuchen. Sie liegt etwas abseits der Hafenpromenade und dadurch etwas ruhiger, bietet aber einen schönen Blick auf das Geschehen.
Mit FreeWifi, einem frisch zubereiteten Iced Cappuccino und einem Ouzo saßen wir hier gemütlich an einem der kleinen Tische entlang der Stufen und ließen es uns gut gehen. Nebenbei kamen wir ins Gespräch mit einem netten Paar aus England, welches hier Urlaub in einem Apartment machte. So ging die Zeit schnell und angenehm vorbei.
Als wir später entlang der romantischen Hafenpromenade mit ihrer kleinen Kapelle, vorüber an den Restaurants und bunten Fischerbooten zurück zum Bootsanleger gingen, waren wir glücklich und zufrieden über unsere ruhige und zauberhafte Tour.
Ein Boot wartete gerade am Anleger und legte kurz nachdem wir es bestiegen hatten ab. Vorbei an dem eleganten Segelkreuzfahrtschiff Club Med II brachte es uns zurück zur Reflection.
Auf Wiedersehen Mykonos – es war wieder sehr schön.
Auch heute hatten wir uns zum Sail Away mit Linda & Peter in der Sunset Bar verabredet. Diese Bar auf dem obersten Deck am Heck der Schiffe der Solstice-Klasse ist ein wunderschöner Ort, um gemeinsam mit Kreuzfahrtfreunden noch einen Cocktail zu trinken und beim Auslaufen einem Hafen Lebewohl zu winken. Die angrenzende einzigartige Rasenfläche verleiht der Bar dabei ein ganz besonderes Flair. An diesem Abend war der Sonnenuntergang ausgenommen schön und der Abend dadurch unvergesslich.
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